Hallo meine Lieben,
kennt ihr das? Es ist Sonntag, man weiß nicht so richtig wohin mit sich. Im Zweifel ist selbst das Wetter so naja und die Lust produktiv zu sein ist schon in den ersten Stunden des Tages dahin. Gern lese ich an solchen Tagen. Vor Kurzem habe ich ein neues Buch gelesen, dass mein Leben auf eine gewisse Art und Weise aktuell verändert. Vielleicht verändert es ja auch etwas bei euch. Es geht um „Das Café am Rande der Welt“ von John Strelecky.
Die wichtigsten Daten zuerst
Fangen wir mit den „technischen Daten“ an. Damit man eine Vorstellung bekommt, worauf man sich bei diesem Buch einlässt.
Das Buch hat 128 Seiten. Autor des Buches ist, wie bereits erwähnt, John Strelecky. Ich besitze die 37. Auflage….Wahnsinn. Das zeigt, um welches Werk es sich hier doch handelt. Der amerikanische Originaltitel lautet „The Why Are You Here Café“. Die deutschsprachige Ausgabe wurde vom dtv Verlag (Verlag gekürzt, komplett: dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG) herausgegeben.
Kommen wir zum Klappentext (Fremdtext):
„In einem kleinen Café am Rande der Welt wird John, ein stets gestresster Manager, mit Fragen nach dem Sinn des Lebens konfrontiert. Diese führen ihn gedanklich weit weg von seiner Büroetage an die Meeresküste von Hawaii. Dabei verändert sich seine Einstellung zum Leben und zu seinen Beziehungen, und er erfährt, wie viel man von einer weisen grünen Meeresschildkröte lernen kann. So gerät diese Reise letztlich zu einer Reise zum eigenen Selbst.“
Bei diesem Buch handelt es sich um einen internationalen Bestseller. Dieses kleine Taschenbuch wurde in mehr als 30 Sprachen übersetzt. Das zeigt eindeutig, dass es aus der heutigen Literatur nicht mehr weg zu denken ist. Wahrscheinlich weil sich eben viele Menschen mit den dort geschilderten Problemen identifizieren können und die Hoffnung haben, dass dieses Buch helfen kann, etwas besser zu machen.
Bitte beachtet – ich habe dieses Buch mit meinem eigenen Geld gekauft und ich werde euch in den kommenden Zeilen meine Meinung zu diesem Buch wiedergeben. Ich wurde weder dafür bezahlt noch habe ich das Buch zur Verfügung gestellt bekommen.
ACHTUNG – DIE NACHFOLGENDEN ZEILEN ERHALTEN SPOILER ZUM INHALT DES BUCHES!!!
Der grobe Inhalt
Kommen wir grob zum Inhalt des Buchs. Es handelt, wie bereit im Klappentext erwähnt, von John. Er ist auf den Weg in den Urlaub. Vor ihm befindet sich ein Stau und diesen versucht er dann zu umfahren. Bei diesem Versuch verfährt er sich jedoch und befindet sich irgendwo im nirgendwo. Bis er dann bei diesem Café ankommt – „Das Café der Fragen“.
Er setzt sich und studiert die Karte. Alles dort kommt ihm ein wenig seltsam vor. Die Bedienung namens Casey, der Koch und Inhaber Mike, der ihm sofort zuwinkte, die seltsamen Fragen auf der Karte….das Café an sich war sehr gemütlich, aber die Menschen und das drumherum hatten etwas Seltsames an sich.
Kommen wir zu den Fragen auf der Speisekarte. Auf der Karte wird man als Gast sofort darauf hingewiesen, dass man sich vom Personal beraten lassen kann, was die Zeit im Café für einen Selbst bedeuten kann….klingt erstmal etwas strange. Abgesehen von diversen Speisen wie Sandwiches und der Gleichen gibt es auch noch 3 Fragen, über die man während seines Aufenthaltes nachdenken kann:
- Warum bist du hier?
- Hast du Angst vor dem Tod?
- Führst du ein erfülltes Leben?
Tja….das kann unter Umständen schon seltsam auf einen wirken, wenn ihr mich fragt. Als John seine Bestellung aufgibt gesellt sich die Bedienung Casey zu ihm und sie unterhalten sich über die Fragen auf der Speisekarte. Anfangs geht John davon aus, dass die erste Frage auf das Café bezogen ist (Warum bin ich in dieses Café gekommen), jedoch wird er schnell darüber „aufgeklärt“, dass es hier um etwas anderes geht. Hier geht es nicht um die Frage, warum man in dem Café ist, sondern „Warum bin ich hier?“. Warum bin ich hier auf dieser Welt, warum existiere ich…
Diese Frage kann ein ganzes Leben verändern. Darauf wird John auch hingewiesen. Stellt man sich diese Frage einmal dann wacht man zukünftig mit dieser Frage auf und schläft auch damit ein. Man versucht herauszufinden, warum man ist. Klingt nach ganz schön viel für einen kleinen Besuch in einem Café.
Kurz darauf schaut Casey nach der Bestellung und Mike, der Inhaber, setzt sich zu John an den Tisch. Auch er erörtert zusammen mit John die Bedeutung der Frage(n) und die Auswirkungen auf die Menschen, die sich damit beschäftigen. Wie findet man eine Antwort auf diese Frage? Kann man die Antwort darauf finden? John bekommt ein riesiges Frühstück serviert und beginnt zu Essen. Mike und Casey tauschen daraufhin wieder die Rollen.
John isst und isst zu diesem Zeitpunkt. Es wirkt fast, als könnte sein Hunger nicht gestillt werden. Mit Caseys Unterstützung ergründen sie weiterhin die Frage „Warum bin ich hier?“ und was man tut, wenn man weiß, warum man existiert. Wenn man dies weiß kennt man den „Zweck seiner Existenz“, im Buch kurz ZDE abgekürzt. Dieser ZDE kann sich regelmäßig verändern und Menschen, die ihren ZDE kennen und diesen erfüllen sind die erfülltesten Café-Gäste. Nich erfüllte Gäste tun viel, aber nichts, was ihrer Existenz dient. Sie dümpeln also vor sich hin.
Casey erzählt dann von einem Erlebnis mit einer Schildkröte. Sie wollte beim Schnorcheln eine Schildkröte beobachten, jedoch war diese scheinbar schneller als sie im Wasser und sie verlor sie aus den Augen. Am nächsten Tag hat sie die Schildkröte genau beobachtet und erkannt, warum diese schneller war. Die Schildkröte passte sich den Bewegungen des Wassers an. Wenn sich eine Welle auf das Ufer zubewegte ließ sich die Schildkröte treiben. Trieb die Welle zum Ozean heraus dann paddelte sie schneller, um die Bewegung des Wassers zu ihrem Vorteil zu nutzen. Was bedeutet die Geschichte bezogen auf die vorherigen Fragen?
Wenn man sich nicht auf seinen ZDE ausrichtet verplempert man seine Energie auf all die anderen Dinge und hat am Ende keine Energie mehr, seinen Zweck in diesem Leben zu erfüllen. Somit sollte man nicht zu viel Zeit auf die hereinrollenden Wellen in seinem Leben verschwenden, sondern auf die zurückströmenden Wellen, die einem bei der Erfüllung seines ZDE helfen.
In den darauffolgenden Seiten geht es u.a. noch darum, dass Geld allein einen nicht glücklich macht und man sein Glück im aktuellen Moment suchen und diesen immer voll auskosten sollte. Geld für den Ruhestand zu erarbeiten ist nicht Sinn und Zweck des Lebens. Man sollte jeden Tag das tun, was man möchte und nicht erst im Ruhestand.
An diesem Punkt des Buchs wird eine weitere Person in das Geschehen mit einbezogen. Sie heißt Anne und ist aktuell Gast im Café, jedoch war sie bereits des Öfteren dort und hilft nun den „neuen“ Gästen bei der Beantwortung der Fragen. Früher war sie ein hohes Tier im Marketingbereich, jedoch war sie sehr unzufrieden und nachdem sie erkannt hat, woran dies liegt, konnte sie aus diesem Teufelskreis ausbrechen. Sie sprechen über Werbung und wie uns diese in der heutigen Zeit täuscht (Kaufe Produkt XY und du wirst glücklicher) und über die persönlichen Erfahrungen von Anne.
Erst ab Seite 80 geht es um die nächste Frage im Bezug auf den Tod. Es wird erklärt, dass Menschen, die ihren ZDE nicht erfüllen, Angst vor dem Tod haben. Wenn man jedoch jeden Tag das tut, was man tun möchte, dann fürchtet man den Tod nicht. Klingt plausibel, würde ich sagen.
Recht schnell geht es dann aber zur nächsten Frage bzgl. des erfüllten Lebens. Die Antwort ist klar – man hat ein erfülltes Leben wenn man seinen ZDE bedient. Alles andere ist wahrscheinlich nur „vor sich hin leben“. Wenn man dann noch in einem passenden Job dazu arbeitet wird man wahrscheinlich der glücklichste Mensch auf Erden sein. Und genau diese Menschen werden dann sogar genug Geld haben, denn sie müssen keine Produkte mehr kaufen, die sie glücklicher machen müssen (siehe oben) und können das erarbeitete Geld einfach sparen. Das Glück scheint sie sogar regelrecht zu verfolgen. Tja, so einfach ist das also.
Auf den nächsten Seiten geht es noch viel um den ZDE und darum, dass wir jeden Moment in unserem Leben selbst kontrollieren. Man muss die Initiative ergreifen und sein Schicksal in die Hand nehmen.
Die große Frage ist jedoch – wie finde ich die Antwort auf die Frage „Warum bin ich hier?“. Tatsächlich kann das nur jeder für sich herausfinden und das auch noch jeder auf seine eigene Art und Weise. Austausch mit anderen, Bücher, meditieren….es gibt unzählige Möglichkeiten. Aber am Wichtigsten ist: Man sollte sich mit genau dieser Frage auseinandersetzen und sich verschiedenen Erfahrungen aussetzen und die eigene Reaktion darauf beobachten.
Am Ende wird noch erörtert, wie Mike auf die Idee kam, dieses Café zu eröffnen. John entschließt sich zu gehen und verabschiedet sich von seinen neuen Freunden.
Sehr lesenswert ist der Epilog. Hier geht es noch einmal um die persönlichen Erfahrungen des Autors zu dieser Reise, wie er zu seinem ZDE kam und was er bei Anderen im Bezug auf diese Reise beobachten konnte.
Schön und gut – was nehme ich daraus also mit?
Tatsächlich muss ich sagen – ich habe dieses Buch bereits 2x gelesen. Nicht, weil ich es beim ersten Mal nicht verstanden habe. Tatsächlich habe ich das Gefühl, dass dieses Buch einen „erden“ kann, wenn man von seinem eigenen Kurs abkommt.
Da dieses Buch recht „kurz“ ist liest es sich auch schnell durch. Sowas kann man auch mal locker an einem Nachmittag lesen und hat dann alles Wichtige noch einmal verinnerlicht.
Mir haben besonders gut die kleinen Geschichten gefallen. Die Story mit der Schildkröte oder auch mit dem Fischer und das man im Jetzt leben sollte und nicht auf seinen Ruhestand warten sollte finde ich sehr erhellend (sagt man das heute noch so?).
Jeder, der das Gefühl hat, sich aktuell nicht auf dem richtigen Pfad seiner Selbst zu befinden, sollte dieses Buch lesen. Man bekommt ein vollkommen anderes Gefühl für das Leben und was wirklich wichtig ist. Wahrscheinlich kennt jeder dieses Gefühl des Umherirrens. Besonders der Anfang hatte mich damals sofort abgeholt. Man fährt umher und weiß nicht wohin mit sich. Man versucht einfach nur dem Alltagstrott zu entfliehen und ist unzufrieden mit der Allgemeinsituation.
Mir geistert seitdem ständig de Frage durch den Kopf, warum ich hier bin. Ist da vielleicht noch mehr? Da muss doch noch mehr sein, oder? Wenn nicht wäre das einfach nur traurig. Und das kann und will ich einfach nicht akzeptieren.
Kenne ich bereits meinen ZDE? Tja…so richtig nicht. Ich habe eine Vermutung, aber genau weiß ich es nicht. Ich sehe in der Zukunft jedoch eher eine persönliche Entwicklung meiner Selbst. Wahrscheinlich ist mein großes Ziel nicht die Leitung eines Unternehmens oder der Gleichen. Würde ich gern Leute inspirieren und/oder anführen? Schon, aber ich will nicht mein Leben darauf ausrichten nur für meinen Job oder die Firma XY zu leben. Viel mehr sehe ich dort so etwas wie….Glück, Zufriedenheit, eine glückliche Familie.
Der Epilog des Buches hat mich etwas traurig gemacht. Menschen, die durch den Zaun blicken und erkennen, was sein könnte, aber nie durch dieses Tor gehen….auch das ist auf irgend eine Art und Weise sehr ernüchternd. Ich verstehe aber sehr wohl, warum so etwas passieren kann. Jedoch will ich das nicht für mich. Und genau an diesen Kleinigkeiten arbeite ich aktuell.
Ich versuche, meinen richtigen ZDE herauszubekommen, Außerdem will ich nicht durch ein Schlüsselloch auf meine rosige Zukunft schauen, diese jedoch nie erreichen. Kurzum: Ich will es besser machen. Mal sehen, ob das so funktioniert. Tatsächlich sind das sicherlich die wichtigsten Aspekte, die man aus diesem Buch mitnehmen kann. Nie aufgeben, immer weiter machen und darauf vertrauen, dass alles kommt, wie es kommen muss. Lebe im Jetzt, arbeite ständig an dir, tu das, was dich glücklich macht und du wirst am Ende deines Lebens freudig und zufrieden zurückblicken.
In meinen Augen eine absolute Kaufempfehlung. Ein Buch, was man einfach gelesen haben muss. Auch wenn man nur mitreden will 😉
Und denkt immer daran: Am Ende wird alles gut. Und wenn es noch nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende.
In diesem Sinne wünsche ich euch einen zauberhaften Abend meine Lieben.
Eure Be(a)sonders